Bürgermeister Olaf Schulze im Austausch mit SPD-Landtagsabgeordneten zur Zukunft des Geesthachter Krankenhauses | Aktuelle Nachrichten und Informationen

Bürgermeister Olaf Schulze im Austausch mit SPD-Landtagsabgeordneten zur Zukunft des Geesthachter Krankenhauses

Zur aktuellen Lage am Geesthachter Krankenhaus traf sich Bürgermeister Olaf Schulze Anfang der Woche auch mit der sozialpolitischen Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion Birte Pauls. Ebenfalls dabei waren die SPD-Landtagsabgeordnete Sandra Redmann (Wahlkreis Lauenburg-Süd) und Petra Burmeister, Vorsitzende der SPD-Fraktion in Geesthacht. Anlass des Gesprächs waren die erneute Insolvenz und die bevorstehende Sitzung des Sozialausschusses des Landtags am 6. November in Kiel. Einig waren sich alle Teilnehmenden darin, dass die medizinische Versorgung am Standort Geesthacht langfristig gesichert und der Standort als Krankenhaus mit Vollversorgung erhalten bleiben muss.

Die gesundheitliche Versorgung der Menschen in der Region sicherzustellen ist gemeinsame Aufgabe vom Land Schleswig-Holstein und dem Kreis Herzogtum Lauenburg. „Ich erwarte, dass das Land das Krankenhaus Geesthacht weiterhin in den Krankenhausbedarfsplan als notwendig für die Region einstuft. Das Land hat bereits mehrfach die Bedeutung des Krankenhauses für Geesthacht und die Region bestätigt – zuletzt über die positiven Äußerungen des Petitionsausschusses. Nun müssen den Feststellungen auch Taten folgen. Die Gesundheit der Menschen ist ein zu wertvolles Gut, als dass sie Investoren, die von Gewinninteressen geleitet sind, überlassen werden darf“, sagt Olaf Schulze. In der Sitzung des Sozialausschusses des Landtags werden das zuständige Ministerium und der Eigentümer des Krankenhauses zum aktuellen Stand und zu den weiteren Plänen berichten.

„Die Krankenhausplanung und die Sicherstellung der Versorgung sind gesetzliche Aufgaben des Landes“, betonten auch Birte Pauls und Sandra Redmann nach dem Gespräch. „Die Situation in Geesthacht zeigt deutlich, wie wichtig eine aktuelle Krankenhausbedarfsplanung ist. Krankenhäuser dürfen keine Spekulationsobjekte für Investoren sein.“ Die Abgeordneten erinnerten zudem an ihren Besuch im September, bei dem das Krankenhaus ein überzeugendes Konzept zur Stärkung der Geburtshilfe vorgestellt hatte. „Dieses Konzept hat uns fachlich und personell beeindruckt. Wer so engagierte Beschäftigte hat, sollte sie unterstützen und wertschätzen. Die Geesthachter Geburtshilfe genießt bundesweit einen hervorragenden Ruf“, so die SPD-Politikerinnen. „Umso unverständlicher ist es, warum die bereits auf den Weg gebrachte Kooperation mit der VAMED-Klinik bisher nicht weiterverfolgt wurde. Dazu – ebenso wie zu Fragen rund um die Gründung von Immobilienfirmen – werden wir am Donnerstag im Sozialausschuss Aufklärung verlangen.“

Auch die Auswirkungen auf die Notfallversorgung werden dort Thema sein. „Das Land steht in der Verantwortung, eine qualitativ hochwertige Versorgung sicherzustellen und die gesetzlich festgelegten Standards im Südkreis des Herzogtums Lauenburg mit seinen rund 120.000 Einwohnerinnen und Einwohnern zu gewährleisten“, so Pauls und Redmann weiter.

Petra Burmeister wies zudem auf die schwierige Erreichbarkeit vieler Gemeinden hin: „Nicht alle Menschen verfügen über ein Auto. Gerade deshalb ist eine wohnortnahe Gesundheitsversorgung unverzichtbar. Während dies in den an Reinbek angrenzenden Orten wie Aumühle oder Wohltorf vielleicht anders gesehen werden kann, ist die Situation in Gemeinden wie Basedau oder Lütau deutlich angespannter.“

Zum Hintergrund: Birte Pauls und Sandra Redmann hatten am 10. September das Geesthachter Krankenhaus besucht. In Anwesenheit von Prokuristin Roswitha Detlefs und Eigentümer Thomas Pötzsch wurde damals das Konzept zur Weiterentwicklung der Geburtshilfe vorgestellt. Der Ausbau auf das Versorgungsniveau Level 3 ist ein zentraler Bestandteil des Sanierungskonzepts des Hauses.