Demokratie stärken - Erinnerung wachhalten | Aktuelle Nachrichten und Informationen

Demokratie stärken - Erinnerung wachhalten

Die Volkshochschule Geesthacht setzt im Rahmen der Initiative „Gemeinsam gegen das Vergessen“ ihre Reihe zur politischen Bildung und historischen Aufklärung, in Zusammenarbeit mit der Ratsversammlung Geesthacht, fort. Am 12. und 19. November widmen sich zwei Veranstaltungen der Frage, wie die deutsche Gesellschaft mit der NS-Vergangenheit umgeht – juristisch wie erinnerungskulturell.

"Das Stutthof-Verfahren – Ein Richter berichtet aus dem Gerichtssaal" heißt es am Mittwoch, 12. November 2025, von 18 bis 20 Uhr in der Volkshochschule Geesthacht. Der Eintritt ist frei. Im Mittelpunkt des Vortrags von Dr. Dominik Groß, Richter und Vizepräsident des Landgerichts Itzehoe, steht eines der letzten NS-Strafverfahren in Deutschland: der Prozess gegen die ehemalige KZ-Schreibkraft Irmgard F., die 2022 wegen Beihilfe zum tausendfachen Mord verurteilt wurde. Dr. Groß leitete als Vorsitzender Richter das Verfahren und berichtet aus erster Hand über die rechtlichen und moralischen Herausforderungen, die mit der Aufarbeitung nationalsozialistischer Verbrechen auch Jahrzehnte nach Kriegsende verbunden sind.

Eine Woche später beleuchtet Dr. Beate Meyer, Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für die Geschichte der deutschen Juden in Hamburg, die Entwicklung und Bedeutung des europaweiten Erinnerungsprojektes „Stolpersteine“. "Stolpersteine – Erinnerung und Gedenken vor der Haustür" folgt am Mittwoch, 19. November 2025, in der Zeit von 18 bis 20 Uhr in der Volkshochschule Geesthacht. Auch hier ist der Eintritt frei. In Geesthacht erinnern seit fünf Jahren Stolpersteine an Johannes Lerchl und Rochus Pansa – zwei von über 120.000 Gedenksteinen bundesweit, die an die Opfer nationalsozialistischer Verfolgung erinnern. Dr. Meyer stellt die Entstehungsgeschichte des Projekts vor, würdigt das Engagement Ehrenamtlicher und geht zugleich kritisch auf Chancen und Grenzen dieser Form des Gedenkens ein.

Erinnern als Aufgabe der Demokratie: Beide Veranstaltungen laden dazu ein, sich mit der Verantwortung demokratischer Gesellschaften für Erinnerung und Aufarbeitung auseinanderzusetzen. Der Eintritt ist kostenfrei, eine Anmeldung ist nicht notwendig. Veranstaltungsort ist die Volkshochschule Geesthacht, Rathausstraße 58a in Geesthacht.