„Fairbruary“: Schenk doch mal FAIR-Rosen | Aktuelle Nachrichten und Informationen

„Fairbruary“: Schenk doch mal FAIR-Rosen

Mitmachen und Fairness in den Mittelpunkt rücken! Der Februar 2025 wird besonders fair! Mit dem „Fairbruary“ rufen wir dazu auf, einen Monat lang besonders fair zu konsumieren. Von Schokolade, Kaffee, Bananen, Blumen oder Kleidung– im Fairbruary können Verbraucher bewusst mit ihrer Wahl vor dem Regal zu fairen und besseren Arbeitsbedingungen beitragen.

Blumen sind hierzulande ein beliebtes Geschenk, um sich selbst oder anderen den Tag zu verschönern. Gleichzeitig gehören Blumen zu einem großen Wirtschaftszweig, der sich in den vergangenen Jahrzehnten stark verändert hat: Die Produktion wurde aus Ländern der nördlichen Hemisphäre wie den Niederlanden in Länder mit günstigeren klimatischen Bedingungen im globalen Süden wie Kenia, Ecuador und Sri Lanka verlagert. Genau hier kommt Fairtrade ins Spiel.

Obwohl wir von Blumen und Pflanzen umgeben sind, haben viele Arbeiter*innen, die im globalen Süden in dieser Branche arbeiten, oft Mühe, einen angemessenen Lebensunterhalt zu verdienen. Viele Beschäftigte arbeiten lange und zu niedrigen Löhne ohne Überstundenzuschläge. Häufig fehlen Leistungen wie Krankengeld oder Mutterschaftsurlaub. Fairtrade macht sich für bessere Lebens- und Arbeitsbedingungen für Arbeiter*innen in der Blumenbranche stark.

Die Blumenindustrie ist ein großer globaler Wirtschaftszweig mit erheblichen Herausforderungen, die Aufmerksamkeit verdienen.

Ausbeutung von Arbeitskräften: In bestimmten Regionen, in denen Blumen angebaut werden, bekommen Beschäftigte geringe Löhne, die oft unter der Armutsgrenze liegen. Das heißt, dass die Arbeiter*innen nicht einmal ihre Grundbedürfnisse befriedigen können. Viele sehen sich gezwungen, übermäßig lange zu arbeiten, manchmal bis zu 14 Stunden an sechs Tagen die Woche, mit wenig oder gar keinem Überstundenausgleich. Kurzzeitverträge erschweren die Arbeitsbedingungen noch mehr.

Ungleiche Marktmacht: Eine Handvoll Großunternehmen übt einen beträchtlichen Einfluss auf den internationalen Blumenhandel aus, was zu einem Ungleichgewicht am Weltmarkt führt. Die Marktakteure verfolgen häufig aggressive Preisstrategien und bieten Blumen zu Niedrigpreisen an. Der harte Wettbewerb um die Kunde*innen führt häufig dazu, dass die Verkaufspreise sogar geringer sind als die Produktionskosten – eine enorme finanzielle Belastung für die Blumenfarmen.

Auswirkungen auf Umwelt- und Gesundheit: Wie in vielen landwirtschaftlichen Bereichen gibt auch in der Blumenindustrie der Einsatz von Chemikalien zur Bekämpfung von Schädlingen und Krankheiten Anlass zur Sorge für Umwelt und Gesundheit. Diese Chemikalien können Wasserquellen verunreinigen, was eine Gefahr für die Ökosysteme und die Gesundheit der Arbeiter*innen auf Blumenfarmen darstellt. Für die Nachhaltigkeit der Blumenindustrie ist es von entscheidender Bedeutung, dass diese Probleme angegangen werden.

Klimawandel und Krankheiten: Der Klimawandel stellt die Blumenproduzent*innen vor gewaltige Herausforderungen. Dürren, Überschwemmungen und Wirbelstürme bedrohen die Farmen und deren Erträge. Außerdem kämpft der Blumensektor genauso wie viele andere landwirtschaftliche Bereiche mit den wirtschaftlichen Belastungen durch Pflanzenkrankheiten, die mit klimatischen Veränderungen einhergehen.

Die Blumenindustrie wächst weiter. Es ist es unerlässlich, diese dringenden Probleme anzugehen, um einen nachhaltigen und ethischen globalen Blumenmarkt zu schaffen. Dafür setzt sich Fairtrade ein.

Fairtrade-Beschäftigte bekommen auf verschiedene Art und Weise Unterstützung, um den Herausforderungen, mit denen sie konfrontiert sind, zu begegnen.

Bessere Löhne: Arbeiter*innen auf Fairtrade-Blumenfarmen erhalten bessere Löhne als Arbeiter*innen auf Nicht-zertifizierten Farmen.

Fairtrade-Prämie: Blumen und Pflanzen gehören zu den wenigen Fairtrade-Produkten, für die es keinen Fairtrade-Mindestpreis gibt. Die Fairtrade-Prämie für Gemeinschaftsprojekte beträgt 10 Prozent des Verkaufspreises der Plantagen und kommt direkt den Beschäftigten zugute. Arbeiter*innen auf Fairtrade-Plantagen können diese Prämienzahlungen verwenden, um in Bildung, kommunale Infrastruktur und andere Projekte zu investieren. Über die Verwendung der Gelder entscheiden die Arbeiter*innen selbst.

Faire Arbeitsbedingungen für Arbeitnehmer*innen: Der Fairtrade-Standard für Beschäftigte schreibt Maßnahmen zum Schutz der Gesundheit und Sicherheit der Arbeiter*innen vor. Dazu gehören Bestimmungen zum Umgang mit Pestiziden und zu Schutzausrüstung, Urlaub, Sozialversicherung und Arbeitsverträgen. Arbeiter*innen auf Fairtrade-zertifizierten Blumenplantagen haben in der Regel formelle Arbeitsverträge und können Gewerkschaften beitreten. Das klingt selbstverständlich, ist aber auf Nicht-Fairtrade-zertifizierten Plantagen eine Seltenheit.

Gleichstellung der Geschlechter: Die Fairtrade-Produzentennetzwerke in Afrika, Asien und Lateinamerika führen auf Fairtrade-Farmen Schulungen durch, um das Bewusstsein für die Rechte von Frauen zu schärfen. Dazu gehört beispielsweise Aufklärung über sexuelle Belästigung und wirksame Gleichstellungspolitik.

Robuste Umweltkriterien: Die Fairtrade-Standards schreiben sowohl Bewässerung mit reduziertem Wasserverbrauch als auch eine strenge Abfallwirtschaft und die Achtung der Artenvielfalt vor. Hochgiftige Pestizide und gentechnisch veränderte Organismen (GVO) sind verboten.