Krankenhaus Geesthacht: Verwaltung und Politik setzen sich weiter für Standort ein | Aktuelle Nachrichten und Informationen

Krankenhaus Geesthacht: Verwaltung und Politik setzen sich weiter für Standort ein

„Das sind schlechte Nachrichten für die Stadt Geesthacht und die Menschen der gesamten Region. Der Vitalcampus Geesthacht und dessen Fachabteilungen sind eine wichtige Säule der medizinischen Versorgung der hier lebenden Personen“, ordnet Geesthachts Bürgermeister Olaf Schulze die aktuellen Entwicklungen (Stand 24.10.2025, 14 Uhr) am Vitalcampus Geesthacht ein. „Dass der Standort erneut in Gefahr ist, enttäuscht sehr. Denn die vor wenigen Monaten vorgestellten Erweiterungspläne für das Krankenhaus ließen anderes vermuten und stimmten die in der Region lebenden Menschen, die hier ansässigen Unternehmen sowie die Mitarbeitenden des Krankenhauses nach vielen sorgenvollen Monaten hoffnungsvoll. Wir müssen die Situation jetzt neu bewerten und prüfen, wie wir mit ihr umgehen können.“

Die Stadtverwaltung werde sich gemeinsam mit der Stadtpolitik im Rahmen ihrer Möglichkeiten für den Erhalt des medizinischen Angebots vor Ort einsetzen, sagt Olaf Schulze, der nachdem er von den aktuellen Entwicklungen am Vitalcampus Geesthacht erfahren hat, noch für Freitag (24.10.2025) ein Treffen mit der Geesthachter Lokalpolitik organisiert hat, um gemeinsam Möglichkeiten der Unterstützung des Medizinstandorts Geesthacht auszuloten.

Die gesundheitliche Versorgung der Menschen in der Region sicherzustellen ist gemeinsame Aufgabe vom Land Schleswig-Holstein und dem Kreis Herzogtum Lauenburg. „Ich erwarte, dass das Land das Krankenhaus Geesthacht weiterhin in den Krankenhausbedarfsplan als notwendig für die Region einstuft. Das Land hat bereits mehrfach die Bedeutung des Krankenhauses für Geesthacht und die Region bestätigt – zuletzt über die positiven Äußerungen des Petitionsausschusses. Nun müssen den Feststellungen auch Taten folgen. Die Gesundheit der Menschen ist ein zu wertvolles Gut, als dass sie Investoren, die von Gewinninteressen geleitet sind, überlassen werden darf“, sagt Olaf Schulze.

Zum Hintergrund: Für das Krankenhaus Geesthacht, das MVZ, die Geriatrie und das Seniorenzentrum war im September 2024 Insolvenz angemeldet worden. Geesthachts Verwaltungsspitze hatte sich daraufhin gemeinsam mit der Lokalpolitik auf unterschiedlichsten Ebenen für den Erhalt des medizinischen Angebots in Geesthacht eingesetzt – obgleich die Krankenhausversorgung keine Aufgabe der Kommune ist, sondern Kreis und Land diese sicherstellen müssen. Erst im Sommer 2025 hatte die Stadtpolitik über den ersten Nachtragshaushalt rund 30.000 Euro für die Ausstattung der Geburtshilfe eingeplant. Das Geld, sollte in eine Gebärwanne investiert werden – ein zentrales Element des Geesthachter Latenzphasenkonzepts, mit dem das Krankenhaus Geesthacht bundesweit positiv für Aufsehen gesorgt hat. Das Geld wurde bisher an das Krankenhaus allerdings nicht ausgezahlt und wird es angesichts der aktuellen Entwicklungen auch vorerst nicht.

Thomas Pötzsch (CTP) hat das Krankenhaus Geesthacht mit Geriatrie und Seniorenzentrum sowie dem MVZ Geesthacht zum 1. Juli 2025 aus der Insolvenz übernommen. Am 24. Oktober 2025 hat Thomas Pötzsch nun angekündigt, dass mehrere Optionen zur Zukunft des Vitalcampus derzeit geprüft würden und vorsorglich ein Antrag auf Insolvenzgeld für die Mitarbeitenden gestellt wurde.