Die Ausstellung „Flucht und Migration in Geesthacht“ geht im GeesthachtMuseum! (Bergedorfer Straße 28) in die Verlängerung. Eigentlich sollten die Ausarbeitungen von Heimatbund und Geschichtsverein Geesthacht und AWO Interkulturell bis zum 29. September 2025 in den Räumen des Krügerschen Hauses zu sehen sein. Interessierte haben nun doch bis zum 1. Oktober die Gelegenheit in Einwanderungsgeschichten einzutauchen.
Wie fühlen sich Eingewanderte in Geesthacht? Wie haben sie die Stadt und die Stadt sie geprägt? Diese und weitere Fragen zum Thema Migration greift die Ausstellung „Flucht und Migration in Geesthacht“ auf, die im Rahmen der Reihe „Demokratie stärken – Erinnerung wachhalten“ gezeigt wird.
Ausstellung „Flucht und Migration“ bis 1. Oktober im GeesthachtMuseum
„Seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs prägen Menschen mit Fluchterfahrungen und Migrationsgeschichte das Leben in Geesthacht. 1945 kamen viele Heimatvertriebene aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten in die Region – oft mittellos, entwurzelt und auf der Suche nach einem neuen Zuhause. In den folgenden Jahrzehnten folgten ‚Gastarbeiter‘ aus Südeuropa, Spätaussiedler, Kriegsflüchtlinge vom Balkan, Schutzsuchende aus Syrien oder der Ukraine sowie Menschen, die aus beruflichen Gründen nach Geesthacht kamen“, heißt es im Begleittext zur Ausstellung. „Die Ausstellung und begleitende Veranstaltungen werfen einen Blick zurück auf acht Jahrzehnte Migration. Sie zeigen nicht nur Zahlen und Fakten, sondern auch persönliche Geschichten: vom ersten Eindruck, über den mühsamen Start in Schule oder Beruf bis hin zur Verwurzelung vor Ort. Migration ist Teil unserer Geschichte – und ein Stück Geesthacht.“
Rathaus konzipiert gemeinsam mit VHS und anderen Partner:innen Veranstaltungsreihe
Der Fachbereich Bildung, Familie, Sport und Kultur der Geesthachter Stadtverwaltung hat die Reihe „Gemeinsam gegen das Vergessen. Demokratie stärken – Erinnerung wachhalten“ gemeinsam mit unterschiedlichen Kooperationspartnern wie etwa der Volkshochschule Geesthacht, dem Heimatbund und Geschichtsverein sowie der AWO aufgelegt. Anlass dafür ist ein entsprechender Beschluss der Ratsversammlung Geesthacht, die sich einem Antrag der SPD angeschlossen hat. Diese begründete ihren Anstoß folgendermaßen: „Unsere Demokratie mit ihren Werten Freiheit, den Grund- und Menschenrechten, Rechtsstaatlichkeit, freier Meinungsäußerung, unsere verfassungsmäßige Ordnung, unsere Parlamente, Kompromissfähigkeit als Tugend der Demokratie werden angegriffen und verächtlich gemacht. Ursachen und Folgen von Kriegen, die Verbrechen der Nazizeit drohen verharmlost zu werden. Politische Bildung und Aufklärung ist eine wichtige Aufgabe der Parteien vor Ort, aber nicht nur der Parteien.“
Die Ausstellung ist kostenfrei während der Öffnungszeiten des GeesthachtMuseums! zu sehen.
Weitere Termine der Reihe „Gemeinsam gegen das Vergessen“ zum Vormerken:
Eine Diskussion über aktuelle Radikalisierungstendenzen junger Menschen am 13. Oktober 2025 mit Dr. Benjamin Stello.
Ein Vortrag zum Stutthof-Verfahren am 12. November 2025 mit Dr. Dominik Groß.
Workshop: „Sportverein als Ort politischer Bildung und Demokratie – systemisch denken, handeln und gestalten“ in Kooperation mit dem VfL Geesthacht am 15. Oktober 2025.
Vortrag „Digitale Gewalt – wie kann ich mich schützen?“ am 14. Oktober 2025, in Kooperation mit dem WEISSER RING e.V. Herzogtum Lauenburg
Vortrag „Aktuelle Radikalisierungstendenzen junger Menschen in der Politik – Versagt die historischpolitische Bildung?“, Vortrag von Benjamin Stello, Landesfachberater für Geschichte am IQSH, 13. Oktober, 18 bis 20 Uhr im SmuX (Lichterfelder Str. 5), kostenfrei
Am 19. November, 18 bis 20 Uhr, in der VHS ein kostenfreier Vortrag „Stolpersteine - Erinnerung und Gedenken vor der Haustür“ von Dr. Beate Meyer, Wissenschaftliche Mitarbeiterin des Instituts für die Geschichte der deutschen Juden in Hamburg
Lange Nacht der Demokratie am 2. Oktober 2025
Besonders hervorzuheben ist zudem die „Lange Nacht der Demokratie“ am Donnerstag, 2. Oktober 2025, die in Kooperation mit der Stadt Geesthacht, dem Rotary Club sowie dem SmuX stattfindet. Die kostenfreie Veranstaltung startet um 17.30 Uhr im SmuX und endet um 22 Uhr. Auftakt ist um 18 Uhr ein Zeitzeugen-Vortrag. Im Anschluss wird eine Podiumsdiskussion zum Thema „Zeitzeugen und ihre Rolle für die Demokratie“ stattfinden, die durch den NDR moderiert wird. Neben dem Geesthachter Bürgermeister sind weitere spannende Podiumsgäste geladen. Eine vorherige Anmeldung ist nicht erforderlich, die Platzzahl ist begrenzt.
In der Volkshochschule werden ab dem 13. Oktober 2025 zudem gleich mehrere Ausstellungen zu sehen sein. Unter dem Titel „Lichter im Dunkeln: Frauen während des Holocaust“ wird die Stimme jüdischer Frauen während des Holocaust zur Geltung gebracht. Thematisiert werden „Entscheidungen und Reaktionen der Frauen auf die brutale und bösartige Realität, der sie ausgesetzt waren“, heißt es im Begleittext zur Ausstellung. In „Sterne ohne Himmel: Kinder im Holocaust“ werden Schicksale von Kindern während des Holocaust aufgegriffen.
Alle Termine im Veranstaltungskalender der GeesthachtApp und unter www.geesthacht.de
Einen Überblick über alle Veranstaltungen gibt es online bei der Volkshochschule Geesthacht. Dort ist auch die Anmeldung zu einzelnen Veranstaltungen möglich. Zudem sind die einzelnen Termine im Veranstaltungskalender der Website der Stadt Geesthacht sowie hier in der GeesthachtApp aufgeführt.