Die Stadt Geesthacht wurde vom Geesthachter Unternehmen „Delmes Heitmann“ für die „Apfelbaum-Challenge“ nominiert – und hat die Herausforderung gemeistert: Heute pflanzten zwei Kolleginnen und Kollegen im Auftrag des Fachdienstes Umwelt in der Nähe des Friedrich-Zabel-Rings einen jungen Apfelbaum der Sorte „Weißer Winterglockenapfel“. Anstelle einer gezielten Nominierung möchte die Stadt Geesthacht nun alle Hobbygärtnerinnen und -gärtner dazu ermuntern, selbst aktiv zu werden: „Pflanzen Sie in Ihrem Garten einen Apfelbaum und tragen Sie so ein Stück zur Artenvielfalt in unserer Stadt bei“, appelliert Ulrike Stüber vom Fachdienst Umwelt.
Mit der Aktion möchte die Stadt nicht nur die erfolgreiche Teilnahme an der Challenge dokumentieren, sondern auch auf die Bedeutung städtischer Streuobstwiesen aufmerksam machen. In einem begleitenden Facebook- und Instagram-Reel zeigt die Stadtverwaltung die Pflanzaktion und erklärt, warum diese besonderen Flächen so wichtig für die biologische Vielfalt in Geesthacht sind. Außerdem weist das Video auf einen Vortrag über Streuobstwiesen hin, den Ulrike Stüber, Mitarbeiterin des Fachdienstes Umwelt, am kommenden Dienstag, 28. Oktober 2025, um 19:30 Uhr im OberstadtTreff (Dialogweg 1) beim NABU halten wird. Der Vortrag trägt den Titel „Streuobstwiesen – Anlage, Nutzung, Pflege und ökologische Bedeutung“ und richtet sich an alle Interessierten. Der Eintritt ist für NABU-Mitglieder frei, Nicht-Mitglieder zahlen 5 Euro.
Obstbäume haben in Geesthacht längst Tradition. Rund 500 städtische Obstbäume wachsen über das Stadtgebiet verteilt – darunter Äpfel, Birnen, Pflaumen und Kirschen. Die Früchte dürfen von Bürgerinnen und Bürgern in haushaltsüblichen Mengen geerntet werden – am besten das, was bereits heruntergefallen ist. Wer selbst pflückt, sollte vorsichtig mit den Bäumen umgehen, damit sie gesund bleiben und auch im nächsten Jahr wieder reiche Ernte tragen. Viele dieser Bäume wurden als Ausgleichsmaßnahme für Bauprojekte gepflanzt, beispielsweise nördlich des Gewerbegebiets an der Mercatorstraße oder im Neubaugebiet Finkenweg-Ost. „Die Streuobstwiesen leisten einen wichtigen Beitrag zur ökologischen Vielfalt in Geesthacht“, erläutert Ulrike Stüber. Bei der Auswahl der Sorten achtete die Stadt auf alte, regionale Apfel-, Birnen- und Pflaumensorten, die nicht nur robuster, sondern auch besonders aromatisch sind. Zu den Sorten gehören unter anderem Jacob Lebel, Finkenwerder Herbstprinz, Kaiser Wilhelm, Schöner von Boskop oder Purpurroter Cousinot – Namen, die zeigen, wie vielfältig Geesthachts Obstwelt ist.
Wo Sie Geesthachts Streuobstwiesen finden: Wer selbst auf Entdeckungstour gehen möchte, findet die städtischen Obstbäume unter anderem an folgenden Standorten:
Fahrendorfer Weg / Ecke Umspannwerk
Hinterster Heideweg
Gewerbegebiet Nord hinter dem VfL-Heim
Worther Weg hinter dem Sommerpostweg
Finkenweg Ost (Bereich Ecke Börmweg / Ecke Querweg)
Schulweg / Ecke Am Ilensoll
Zwischen Auf dem Heinrichshof und Ecke Waldrand
Weitere Apfelbäume stehen im Hachedepark, am Fährstieg sowie am Schiffbauerweg / Ecke Brauerstieg.
Der heute gepflanzte „Weiße Winterglockenapfel“ ist eine alte, regionale Sorte mit charakteristisch glockenförmigen Früchten. Sie wird im Oktober geerntet, entfaltet ihr volles Aroma jedoch erst nach einer Lagerzeit – und bleibt bis in den Juni hinein knackig und genussreif. Damit steht sie sinnbildlich für das, was die Stadt mit der Apfelbaum-Challenge fördern möchte: Nachhaltigkeit, Artenvielfalt und Genuss mit regionalem Bezug.